Friedens- Pagode

erbaut:
ca. Mai 2014
begleitet / eingeweiht durch:
Entwurf: ehrwürdiger Bhante Nyanabodhi
Schule:
Theravada
Zentrum:
Buddha-Haus - Ehrwürdige Ayya Khema
Schirmherr:
begehbar:
Ja
Besonderheiten:
Das Waldkloster sieht sich als einen Ort der Stille und Meditation. Es ist für Besucher bitte NUR an den offenen Besuchertagen möglich, das Kloster sowie die Pagode zu besichtigen.
zusätzliche Informationen:
Die Pagode ist fast komplett aus Holz gebaut. Ehrwürdiger Bhante Nyanabodhi gab mir noch folgende Informationen dazu: Mit der Wünschelrute wurde der Kreuzungspunkt der Heiligenstrahlung ermittelt. Das Fundament ist 8-eckig und steht für den edlen 8-fachen Pfad. Ebenso steht er architektonisch für das Abbild des Meditationsprozesses. Die Pagode umfasst, von außen gut sichtbar, 3 Ebenen. Diese stehen für: 1.) Sila (Tugend), 2. Samadhi (Geistesschulung) und 3. Panna (Weisheit). Diese Ebenen stellen gleichzeitig auch wieder den 8-fachen Pfad dar. Die Spitze, in Form eines Kristalls, symbolisiert die Erleuchtung. In dem Fundament sind 300 Buddhafiguren eingelassen.

Foto-privat: Daniela Radke

Foto-privat: Daniela Radke; Reliquienbehälter im Inneren der Pagode

Foto-privat: Daniela Radke

Eigene Beschreibung

Das Waldkloster steht inmitten einer malerischen Berglandschaft in der Nähe der Stadt Kempten. Von der Bushaltestelle ist es dann nur noch ein kleiner Fußmarsch bis zum Kloster. Der Weg schlängelt sich durch blühende Wiesen, vorbei an einem Bauernhof und einem atemberaubenden Landschaftspanorama. Nach mehreren Abzweigungen begrüßte mich ein großer Buddha, welcher aus einem Holzstamm herausgearbeitet worden war, auf dem Weg zum Kloster. Nach einer weiteren Wegbiegung wehten buddhistischen Fähnchen im Wind und ich fand die Pagode zur rechten, das Gebäude des Waldkloster zur linken Seite vor.Geradezu ein wundervoll angelegter Garten mit Buddhastatuen und einem kleinen Teich, etwas unterhalb die Kutis für Laienanhänger in Retreats. Mein Herz hüpfte vor Freude. Auch hier verspürte ich ein Gefühl des Angekommenseins.

Die Pagode steht, etwas erhöht, erhaben auf einer Art Plateau. Davor ein kleiner Wasserlauf mit den beiden Rehen und dem Dharmarad. Neugierig stieg ich die Treppen an der Seite zu der Pagode hinauf. Ich spürte etwas wunderbares, in Worte nicht auszudrücken, was mich umgab. Denn, obwohl bedingt durch den angrenzenden Hang und den damit einhergehenden Stützmaßnahmen, hatte diese Pagode eine schützende Mauer dadurch erhalten und somit einen schützenden äußeren begehbaren Bereich. Ich erinnerte mich an die Abbildungen des Stupa aus Sanchi. Auch dieser hat einen äußeren Bereich, welcher durch einen Zaun, den Stupa und damit auch den Praktizierenden auf seiner Korona, von äußeren Störungen “abschirmt”. Nach Betreten der Eingangstür dieser Pagode des Waldklosters, schließt sich ein weiterer begehbarer innerer Kreis an. Dieser enthält 4 wunderschöne Zeichnungen aus Buddhas Leben. Von diesem Kreis wiederum öffnete ich behutsam die kleinen Holztüren, welche in den inneren Meditationsraum führten. Die Kissen und Matten sind in brauner Farbe arrangiert. Ein Bild von Ayya Khema auf dem liebevoll gestalteten Altar erinnert an die großartige L ehrerin. Persönlich habe ich ehrwürdige Ayya Khema nicht kennen lernen können. Doch durch die großzügige Geste der Buddha-Haus-Gemeinschaft, die Lehrreden von ehrwürdiger Ayya Khema ins Internet zu stellen, ist es so für jeden möglich, auch jetzt noch an ihren Belehrungen teil zu haben. Sie hat diese Unterweisungen meinem Empfinden nach, mit viel Humor und Klarheit sowie einem wachen Geist gegeben und somit auch weitergegeben. Und diesen Geist konnte ich hier in diesem Raum, an diesem Ort, spüren. Über mir hingen Buddhas Reliquien in einem sehr schön gestalteten Behälter. In den bisherigen von mir besuchten Stupa`s, waren die Reliquien in der Harmika enthalten. Hier sind sie meines Erachtens noch viel präsenter, spürbarer.

Die ehrwürdigen Mönche Bhante Passana und Bhante Kantadhammo sowie die Hausgemeinschaft, haben sich an diesem Tag für die Besucher viel Zeit genommen. Ich empfand es als einen wunderbaren und inspirierenden Austausch. An diesem herrlichen warmen Sommertag genossen wir gemeinsam die Zeit im Dharma und tranken kühlendes Wasser und Tee. Auch gab es die Möglichkeit, Bücher zu erwerben. Spätestens jetzt zahlte es sich aus, das ich vorher nochmal meine Gepäckstücke und somit das Reisegepäck um 1,7 Kg erleichtert hatte… Nach dem Erwerb von Büchern wie das von ehrwürdigen Bhante Henepola Gunaratana und einem Buch über den Vinaja, hatte ich freilich schon bald wieder die 1,7 Kg wett gemacht. Und ich war wiederum dankbar diese kostbaren Bücher auf meiner weiteren Reise lesen zu können.

Ich habe ehrwürdigen Bhante Nyanabodhi persönlich kennen lernen dürfen. Ebenso den Zimmermann und Meister, welcher den Plänen von Bhante, mit seinen Händen und wie ich fühle, vor allem mit einer unglaublich liebenden Güte und einem großen, warmen Herzen, Gestalt und Form gab. Es erfüllt mein Herz und durchdringt es mit tiefer Freude und Glück, das ich die Möglichkeit zu all diesen Begegnungen und Gesprächen im Waldkloster hatte. An all Ihr Lieben; von ganzen, ganzen Herzen Dank dafür.

Zurück in meiner Unterkunft, wurde für mich klar, wie durch all diese wunderbaren Eigenschaften und Umstände, diese kraftvolle Pagode entstehen konnte. Ich empfinde diesen Ort als Stätte des lebendigen, traditionellen Dharma.