Stupa Freiburg
Stupa in Freiburg im Breisgau
Friedensstupa
- erbaut/eingeweiht:
- 28.Juli 2007
- Bau begleitet durch:
- Tendar aus Rewalsar, Nordindien
- eingeweiht durch:
- S.H.Dalai Lama Lama
- Schule:
- Rime-Zentrum und für alle Traditionen offen
- Zentrum:
- Wilfried Pfeffer- Kailash-Haus
- begehbar:
- nein
- Fundament:
- rundes Fundament symbolisiert das Raum Element...'so wie unten so oben' obwohl der Raum jetzt hier in der Erde ist so sagt es W.Pfeffer
- Besonderheiten:
- enthält verschiedene besondere Reliquien, die u.a. von S.H.dem XIV. Dalai Lama, S.H. dem XVII. Karmapa und Tenga Rinpoche zur Verfügung gestellt wurden
- am Stupa stehen noch 8 Gebetsmühlen für die Entfaltung von Mitgefühl, welche mit Schriftrollen und Kräutern gefüllt sind
- die aufgemalten nepalesischen Augen auf der Harmika
- steht auf Privatgrundstück, Besichtigung und Umrundung jedoch für alle zugänglich
- zusätzliche Informationen:
- https://www.tibet-kailash-haus.de/index.php?id=100&item=1
Wilfried Pfeffer:
“Weltfrieden: Der Dalai Lama betonte bei seiner Einweihungsrede: “ Der Stupa steht jetzt hier fest, deshalb ist es wichtig dass jeder die Bedeutung des Stupa kennt und weiß und ihn im eigenen Herzen mitträgt, wo immer Du auch bist. Bringe das, wofür er steht zur Entwicklung, nämlich: Empathie, Mitgefühl mit warm heartedness.”
Foto-privat: Daniela Radke
Eigene Beschreibung
Dieser Stupa ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, aber auch ganz prima in ca.15 min. zu Fuß vom Bahnhof in Freiburg. Auf diesen Stupa war ich schon sehr gespannt, denn Wilfried schrieb mir im Vorfeld, das dieser Stupa alleine schon wegen seiner Funktion, die eines Friedensstupa, bunt sei. Im Kailash-haus gibt es einen kleinen Shop und eine Gompa. Da kann man prima ankommen nach der Reise. Der Altar ist sehr schön, wie auch der ganze Raum selber. So konnte ich auch gleich Zuflucht nehmen, mit dem Dharma in Kontakt kommen, mir dessen bewusst werden, warum ich diese Reise mache, meine Motivation erneuern. Ich war sehr dankbar, praktizieren und Orte wie diesen besuchen zu können, diese wunderbaren Möglichkeiten wahrnehmen zu dürfen. Als ich so mit Freude im Herzen, das Tor zum Garten betrat, kam ich aus dem Staunen und “wunderschön sagen”, gar nicht mehr raus. Ihr könnt es ja auf dem Bild auch erkennen….so wunderschön ist dieser Stupa und die Sonne hat ihn noch einmal mehr in Licht, Wärme und Helligkeit eingekleidet. Nun habe ich mir vergegenwärtigt, wie viel Mühe und gute Motivation bei dem Bau sicher zustande kam und wie heilsam auch die Einweihung durch S.H. Dalai Lama war. Mögen die Sonnenstrahlen die fühlenden Wesen erreichen und Liebe, Frieden und Mitgefühl in den Herzen entstehen und vermehren lassen.
Ich habe Wilfried Pfeffer nach den Augen auf der Harmika gefragt. Demnach symbolisieren sie den Kopf des Buddha. Das Mitgefühl entspringt dem Herzen, daher ist die Anda wesentlich größer, denn diese symbolisiert das Herz und den Oberkörper des Buddha.
Mit all diesen Vorstellungen, war es für mich sehr kraftvoll den Stupa zu umrunden. Vielen Dank an Wilfried und alle, die dies ermöglicht haben. Ihr könnt den Stupa tagsüber besuchen und der angrenzende Garten lädt zum verweilen ein. Auf der Webseite des Kailash-haus könnt ihr noch einiges mehr zu dem Stupa nachzulesen.
Foto: Daniela Radke, “8 Gebetsmühlen für die Entfaltung von Mitgefühl”
Alle Angaben mit freundlicher und ausdrücklicher Genehmigung für diese Webseite durch Wilfried Pfeffer, wofür ich mich hier noch einmal sehr bedanken möchte.
Es folgt der Tafeltext der Stupa:
Der Stupa
Symbol des erleuchteten Geistesfakt
Der Buddha wurde kurz vor seinem Tod von seinem Schüler Ananda gefragt, auf welche Weise seiner nach dem Tod gedacht werden sollte. Der Buddha erwiderte:
“Ein Stupa soll an Wegkreuzungen errichtet werden, auf das jeder, der dort Blumen, Räucherwerk oder Lichter darbringt oder in Worten und Gedanken seiner Freude Ausdruck gibt, immerdar Segen und Glück erfahren möge” (Mahaparinirvana Sutra)
Es wurden daraufhin acht Stupas für die Reliquien von Buddha Shakyamuni errichtet. Die Orte, wo diese Stupas standen bzw. teilweise noch heute stehen, gelten weltweit als die 8 wichtigsten buddhistischen Pilgerstätten. Der berühmteste Stupa ist der Mahabodhi-Stupa in Bodhgaya, wo der Buddha die Erleuchtung erlangte.
Zwar gibt es 8 verschiedene Arten von Stupas, aber die Symbolik folgt bei allen den gleichen Regeln. Der Stupa ahmt in seiner Form den Buddha in Meditationshaltung nach. Dabei besitzen jeder Abschnitt und jedes Ornament eines Stupa weitere vielfältige und tiefgründige Bedeutungsebenen. So symbolisieren die einzelnen Abschnitte des Stupa einerseits die 5 Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum) oder auch die “37 zur Erleuchtung förderlichen Eigenschaften”. Der gesamte buddhistische Pfad zur Erleuchtung von den anfänglichen ethischen Grundlagen bis hin zu den subtilen Körpern eines Buddha ist sinnbildlich in den Elementen des Stupa enthalten.
Die absolute Größe eines Stupa ist nicht festgelegt, jedoch sind die Proportionen genaustens vorgegeben. Der Innenraum eines Stupa ist nach ebenso festgelegten Vorgaben gestaltet, wie das Äußere. Er ist zudem mit verschiedensten Materialien und Reliquien gefüllt. So enthält z.B. der untere Abschnitt (Thron) verschiedene weltliche Schätze und Reichtümer, wie etwa Edelmetalle, Heilkräuter, Getreide aber auch hinderliche Gegenstände. Dies symbolisiert unsere Ausgangsposition als Basis der buddhistischen Dharmapraxis. In den weiteren Abschnitten des Stupa finden sich zudem Reliquien, Statuen, Tsa-Tsas (kleine Buddhastatuen aus Gips), Thangkas, Bücher und heilige Texte sowie etliche tausende von geschriebenen Mantras. Im Zentrum des Stupa befindet sich ein zentraler Lebensbaum (eine Zypressenart), der von der mittleren Basis bis zur Spitze reicht. Er symbolisiert den Zentralkanal gemäß dem Abbild des menschlichen Energiekörpers nach der tantrischen Überlieferung des tibetischen Buddhismus.
Der besondere Nutzen eines Stupa
Der besondere Nutzen eines Stupa besteht in 1.Linie darin, dass er als Symbol für den erleuchteten Geist eines Buddha die Kraft hat, in demjenigen, der ihn betrachtet und umrundet, positive Anlagen für den eigenen Weg zur Befreiung aus dem von Unwissenheit und Leidenschaften geprägten Daseinskreislauf zu aktivieren. So ist es eine verbreitete buddhistische Praxis, einen Stupa im Uhrzeigersinn zu umrunden (Kora), Gaben wie Blumen, Kerzen oder Räucherwerk darzubringen und sich vor dem Geist des Buddha zu verneigen. Die ist nicht als naive Verehrung eines Gegenstandes oder “Götzenbildes” zu verstehen, sondern als symbolische Handlung - im letztlichen Sinne ist er der erleuchtete Geist des Buddha der eigene Geist und gemäß dem buddhistischen Verständnis hat jedes Lebewesen das Potential, diesen schrittweise von allen Hindernissen zu reinigen und so “Nirvana”, die Freiheit von Leidenschaften, zu erreichen. Die tiefgründige Symbolik des Stupa ist dabei als eine Art Landkarte zu verstehen, welche Dinge aufzugeben und welche anzustreben sind, um zu diesem Ziel zu gelangen. Erst durch die Erweckung unseres persönlichen “inneren Stupas”, durch die Befriedung unserer eigenen Negativität und die Entwicklung unserer positiven Eigenschaften, wird der eigentliche Nutzen des Stupa erreicht.
Der Freiburger Weltfriedens Stupa wurde am 28.Juli 2007 von Seiner Heiligkeit, dem XIV Dalai Lama im Rahmen einer Segnungszeremonie eingeweiht. Möge er ein Symbol für den Frieden und die Verständigung der Völker untereinander sein und mögen die Menschen ihren “inneren Stupa” erwecken und durch die innere Abrüstung und Überwindung von Negativität den äußeren Frieden bewirken.
Der Freiburger Stupa enthält verschiedene besondere Reliquien, die u.a. von S.H.dem XIV. Dalai Lama, S.H. dem XVII. Karmapa und Tenga Rinpoche zur Verfügung gestellt wurden.
Darunter befinden sich sogenannte “Ringsel” des historischen Buddha Shakyamuni, des 7. und des 16. Karmapa sowie von Buddha Kasyapa (ca.4000 Jahre alt) aus dem Stupa von Swayambu, Nepal.
Diese Informationen sind so am Stupa in Freiburg für Jedermann nachlesbar. 06/2017 mit freundlicher Genehmigung durch Wilfried Pfeffer für diese Webseite.