Stupa Waldbröl

Stupa der umfassenden Einschließlichkeit

Es ist mir unmöglich, den Stupa hier nur allein zu beschreiben. Zu ihm gehört die Geschichte von Waldbröl, die Geschichte des Hauses und die Möglichkeit der Transformation, der schrecklichen Ereignisse früherer Zeiten, in Liebe und Mitgefühl

erbaut:

2012

begleitet / eingeweiht durch:

Bruder Phap An sowie dem Architekten Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Blank

Schule:

Zen und angewandter Buddhismus ("intersein"- so nennt es Thich Nhat Hanh) im Sinne des Mahayana

Zentrum:

E.I.A.B. Institut

Schirmherr:

Thich Nhat Hanh

begehbar:

nein, jedoch offen zu allen Seiten

Sockelform (¹):

8-Eck für den 8-fachen Pfad

Glocke (¹):

800 kg schwer, 1,70 m hoch, 0,9 m Durchmesser, schwarz/goldene Metallglocke,

"in 4 Himmelsrichtungen Texte und Mantras in Sanskrit und Chinesisch, aber sie führt auch die Namen der vier großen Bodhisattvas:

• Manjushri, Bodhisattva of Great Understanding,
• Samanthabhadra, Boddhisattva of Great Action,
• Avalokiteshvara, Boddhisattva of Great Compassion,
• Ksitigarbha, Bodhisattva of Great Aspiration."

Fundament (¹):

viereckig mit 4 Säulen

Besonderheiten:

Transformationsgedanke durch Thich Nhat Hanh, seiner Gemeinschaft und dem Architekten des Stupa

zusätzliche Informationen:

http://www.wdblank.de/images/inhalt/stupa.pdf

Foto-privat: Daniela Radke

Eigene Beschreibung

Die Geschichte des Stupa

Nur den Bau und den Stupa selbst zu beschreiben, ist hier bei diesem Stupa für mich, schier nicht möglich. Das ist mir nochmal ganz bewusst vor Ort aber auch durch die Erläuterungen durch den Architekten Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Blank , deutlich geworden. Der Stupa ist entstanden und besteht aus der Geschichte dieser Stadt, der Geschichte dieses Gebäudes und dem unglaublich mitfühlenden Gedanken der Transformation der früheren schrecklichen Geschehnisse in Liebe und Mitgefühl. So gehört zu diesem Stupa das Gebäude, die Geschichte der Stadt sowie deren Einwohner, der Dharma mit dem Gedanke der Transformation, das Tor, die Gemeinschaft mit dem Architekten, den mitfühlenden Menschen überall auf der Welt.

Umrundung

Als ich den Stupa umrundete und u.a. an die Worte von ehrenwerter Soenam choekyi dachte: ich solle versuchen, jeden Stupa mit dem Geist von Bodhichitta zu umrunden….da stellte ich mir all die über 700 Herzen, welche aus aller Welt dem Institut zugesandt wurden und im Haupthaus ausgestellt sind, vor, wie sie den Stupa ausfüllen. Ein jedes Herz so liebevoll hergestellt und mit der Motivation, heilen zu helfen und das von so vielen unterschiedlichen Menschen aus so unterschiedlichen Orten. Und ich denke, das dies an diesem Ort durch das Zusammentreffen von allen Umständen, auch wirklich erspürt werden kann. Ich empfand diesen Ort als sehr kraftvoll, weil er tatsächlich auch die Möglichkeit, den eigenen Geist zu ändern, Umstände zu ändern, erfahrbar machen lässt. Die Glocke wird täglich, unter Rezitationen, geschlagen.

Foto-privat: Daniela Radke

Besuch des EIAB Zentrums

Im Zentrum wird man sogleich ein Teil der Gemeinschaft, mit der Möglichkeit an dem chanten früh, sowie der Arbeitsmeditation Vormittags, teilzunehmen. Kurz vor dem Mittag ist eine gemeinsame Gehmeditation, welche ich als sehr kostbar empfunden und mit Dankbarkeit angenommen habe.

Ich wurde durch eine Nonne mit Mitgefühl und innerer Ruhe, sowie Liebe in Ihrem Herzen, in die Praxismöglichkeit der Achtsamkeit an diesem Ort, eingewiesen.

Das Essen wird ebenfalls mit der Nonnen- und Mönchsgemeinschaft, sowie allen Gästen, gemeinsam in Stille eingenommen. Es wird von den Nonnen und Mönchen selber gekocht und ist hervorragend. Wenn man sich begegnet, wird sich freundlich gegrüßt und auch viel gelacht. Der Ort ist eine wunderbare Kraftquelle und ein Ort der Ruhe und Achtsamkeit.

Vielen Dank an Euch liebe Gemeinschaft des EIAB Institutes für die wunderbaren Inspirationen.

Zu dem Gebäude und der Umgebung

Auf einem Stein-Mahnmal in Waldbröl ist zu lesen:

„Zum Gedenken an die in der Zeit des Nationalsozialismus als lebensunwert bezeichneten Menschen aus der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Waldbröl, die durch Zwangssterilisation und durch Euthanasie ihrer Würde und ihres Lebens beraubt wurden“(¹)

Diese Anstalt war das jetzige Gebäude des EIAB - Institutes. Diesen schlimmen Ort in einen Ort der Liebe und des Mitgefühls zu transformieren, das war und ist das Anliegen von Thich Nhat Hanh, auf dessen Initiative, “…befindet sich seit 2007 hier das Europäische Institut für angewandten Buddhismus (EIAB), eine gemeinnützige Organisation. …Ab 2009 erfolgte durch das EIAB eine bautechnisch aufwendige Umwandlung des 150 Meter langen, vierstöckigen Monumentes in das sogenannte „Ashoka-Institut“ als Gästehaus und Seminarzentrum, Bibliothek und Museum der Werke und des Schaffens von Thich Nhat Hanh, …”(¹)

Zu den Säulen

Unter der Kellertreppe wurden “..zahlreiche ca 70 Jahre alte runde Säulenteile (etwa 1,10 m hoch und um die 55-60 cm breit, teilweise mit Ornamenten versehen) aus Muschelkalk gefertigt gefunden. ….”(¹)

Daraus wurde ein ….” Verbindungstor zur Stadt und ihren Menschen” geschaffen, sowie ein “21 m hohen „offenen Stupa“ als ein Geschenk der Mönche und Schwestern für die 70-jährige Novizenschaft von Thich Nhat Hahn, für lebenslange Lehre und Ausdruck von engagiertem Buddhismus in der heutigen Zeit, als Erinnerung und Anerkennung.”(¹)

Zur Geomantie

“….Abgeschirmt wird das EIAB-Grundstück, das am Beginn der Strassenteilung die Form einer spitzen Nase hat, von der „Energie der Straße“ durch einen massiven speziell ausgesuchten reflektierenden Felsquader,..”(¹)

“…Sowohl Eingangstorstandort als auch Stupaplatz wurden vor Beginn der Bauarbeiten durch mich nach radiästhetisch /geomantisch erarbeiteten „Problemzonen“ mit buddhistischen Zeremonien durch die Mönche und Nonnen geweiht und mittels längerer Rezitationen etc vorher energetisch gereinigt und aufbereitet. Dieses war auch ein besonderes Anliegen meiner ganzheitlichen Architektur, um mit den eigentlichen Kräften des Standortes Verbindung herzustellen und sie von negativen Einflüssen früherer Ereignisse auf unterschiedlichen Ebenen bis hin zur Befreiung seelischer Bindungen dort mit großen Leid behafteter Seelen (s. o.) zu reinigen. … “(¹)

Namensgebung des Stupa

”..Der Name der Stupa: „Stupa der umfassenden Einschliesslichkeit“. Das Bauwerk verlangte die Wandlung und Vervollkommnung der Säulenelemente zu einer gemeinsamen Stupakonstruktion, zu einem „Glockenturm“, es dient aber in erster Linie auch der Hilfe zur inneren Wandlung der dort lebenden und an spirituellen Aktivitäten teilnehmenden Menschen…”(¹)

“…Die Stupa der „umfassenden Einschliesslichkeit“ in Waldbröl zeigt traditionell auch von Sockel bis Spitze verschiedene Symbolformen, wobei die 5 Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum sich in der Anlage wiederfinden, das Achteck (achtfache Pfad) in der Sockelform, Yin-Yang Aspekte des Lebens u.v.a.m. Als Gesamtwerk jedoch verkörpert sie ein Händepaar, das zum Gebet bzw Gruß in traditioneller asiatischer Form zusammengelegt wurde!”(¹)

2 Bilder noch des Architekt Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Blank mit freundlicher Genehmigung für diese Webseite:

Steinaltar durch Unbekannt erstellt

“Der Buddha im Wäldchen an der Abknickung zur Treppe des Plateaus, wenn man vom Gate unten herkommt, die Treppe mit diesem Vorplatz war mir ein besonderes Anliegen als „Kehrtwende“ zum letzten entscheidenden „beschwerlicheren“ Wegstück nach „oben“.