Tschothrul-Tschörten - Stupa der Wundertaten

erbaut:
2001 - 2002
begleitet / eingeweiht durch:
2002 vom damaligen Abt des Namgyal-Klosters, Ehrwürdigen Jhado Rinpoche, im Beisein von 20 Mönchen eingeweiht. (www.shedrupling.at)
Schule:
Gelug-Tradition
Zentrum:
Kalachakra Kalapa Center // FPMT- Unterstützt
Schirmherr:
begehbar:
Der Stupa ist frei zugänglich und kann jederzeit besichtigt werden.
Besonderheiten:
Es handelt sich um exakt den gleichen Stupa, wie er auf dem Gelände Seiner Heiligkeit des Dalai Lama in Dharamsala, Indien, steht(1).

Foto-privat: Daniela Radke

Eigene Beschreibung

Nach einer weißen-Tara-Puja am Vormittag in der wunderbaren Gompa des Zentrum She Drup Ling, fuhren wir mit dem Auto ca.1 Stunde von Graz bis zu dem Kalapa-Retreat-Zentrum hinauf in die Berge. Eigentlich hatte der Wetterbericht Regen und Kälte für diesen Tag vorhergesagt. Doch die Wolkendecke riss auf und es wurde warm und sonnig. Mit dem Auto schraubten wir uns also mit jeder Kurve höher und höher. Und dann…ein Plateau mit einem wunderschönen alten Bauernhaus. Zu Fuß ging es nun noch einen kleinen Hang hinauf und wir standen auf einem noch höheren Plateau. Auf diesem hat es mir dann sprichwörtlich die Sprache verschlagen. Hier stand ein Stupa, der wahrhaft außergewöhnlich ist. In Vorbereitung auf diese Reise habe ich mir gedacht: dieser Stupa ist so wunderschön. Er hat mich sehr inspiriert, doch wagte ich nicht daran zu glauben, ihn wirklich umrunden zu können. Ist er doch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Ok; man könnte vom Bahnhof ca.3-4 Stunden bergauf wandern. Doch in dem mir möglichem Zeitrahmen schien es mir für dieses Mal nicht möglich zu sein. Als mir Barbara anbot, mit mir also zu diesem Stupa zu fahren, war ich so gerührt davon. Danke nochmal von ganzem Herzen für diese Freigebigkeit.

Nun standen wir also auf diesem Plateau mit einer Aussicht, welche meine Augen gar nicht in der Lage waren auf einmal alles zu erfassen. Unendliche Weite. Und hier in dieser Weite stand auch der Stupa. In dieser Weite einen Stupa zu umrunden und Niederwerfungen zu machen….Mich überkam ein Gefühl der Dankbarkeit und der Hingabe. Wieder dachte ich an Soenam choekyi`s Worte über die Motivation, mit welcher ich einen Stupa umrunden soll. Ich versuchte also, so gut ich es schaffen konnte, mein Herz während der Umrundungen zu öffnen. In der Fenstereinrahmung in der Anda ist, wie oft üblich, Garuda ganz oben zu sehen. Hier an diesem Platz schien es mir, dass er mit seinen großen Schwingen genug Platz zum Fliegen haben könnte. Methode und Weisheit…wie die 2 Flügel eines Vogels….

Das Fundament des Stupa, ebenso die Treppen, ist/ sind 20-eckig. Diesen Stupa beschreibt C.Dräger in seiner Arbeit eben als Stupa der Wundertaten (1). Einzig in Hüttenberg hatte ich noch einen solchen Stupa mit dieser Stufenform gefunden. Die Anda war dabei jedoch eine andere, typisch tibetische. Diese hier ist rund und bunt. Die Harmika selber weist die gleiche Form wie die Stufen auf. Das finde ich sehr, sehr inspirierend. Und ich konnte das auch spüren. Etwas anderes scheint diesen besonderen Ort ebenfalls noch diese kraftvolle Ausstrahlung zu geben. In dem Zentrum selber, unterhalb des Stupa, ist ein ganz spezieller Hausherr untergebracht. Dies hier alles zu beschreiben, das geht nicht mit meinen mir zur Verfügung stehenden wenigen begrenzten Worten. Es kann meiner Meinung nach nur selber erspürt und erfahren werden. Und ich werde gern, sehr gern wiederkommen zu den vielfältigen Veranstaltungen mit den sehr gelehrten Geshes und andere Lehrer und all dem weiter nachspüren. Ich war überwältigt von der Schönheit und diesem inspirierenden, spirituellen Ort mit diesem wunderschönen Stupa.

Mögen dieser Ort, die Gemeinschaft und meine gemachten Erfahrungen zum Wohle aller Lebewesen sein.


  1. Der Tibetische Tschörten, Form, Symbolik und Bedeutung, Eine Untersuchung des tibetisch-buddhistischen Stupas in Theorie und Praxis, Wintersemester 1999/2000, S.81 von Christian Dräger mit ausdrücklicher und freundlicher Genehmigung für diese Webseite